Ich weiß nicht, ob "sie hat oder nicht" - das weiß vor allem letztlich
nur sie selbst resp. ggfs. ihr Umfeld. Doping ist etwas, das ein
einzelner Sportler nicht oder kaum alleine machen kann - er
braucht also Helfer. Und es ist erstaunlich, dass nicht ein einziger
möglicher Helfer präsentiert wurde.
Tatsache ist, dass im Fall Claudia Pechstein rechtsstaatliche
Grundsätze mit Füßen getreten wurden. Ein krasser Fall vom
Missbrauch von schwachen Indizien - ein einziger med. Para-
meter reicht den Henkern, ihr Urteil zu sprechen.
Krank ist daran u.a., dass die Medizin hartnäckig so tut, als
wäre sie eine Wissenschaft. Die Medizin ist sicher vieles -
aber wesentliche Parameter, die in der Wissenschaftstheorie
als Grundstrukturen einer Wissenschaft angesehen werden,
bleiben in der Medizin unerfüllt.
Auch im Fall Pechstein behaupten Mediziner mit einer
unfassbaren absoluten Sicherheit, dass die Beobachtung
der Blutwerte ein absolut sicheres Indiz für Doping ist.
Wenn man dagegen über Jahrzehnte hinweg verfolgt, wie
oft in der Medizin, behauptete sichere Erkenntnisse durch
neuere Studien dramatisch an Wert verlieren, der wundert
sich doch, dass Mediziner ohne die Spur eines Beweises
von Doping dieses annehmen - nur weil sie einen einzigen
Parameter in der Bewertung so deuten, wie sie ihn deuten.
Und die Qualifikation nicht gepackt ??
Sie hatte eine einzige Chance (was sonst für KEINEN
Sportler gilt) und hat unter größtmöglichen Belastungen
eine Weltklasseleistung abrufen müssen. Nur das hat
sie nicht geschafft - und das ist kein Beweis für irgend-
etwas.
Magdalena Neuner als mehrfacher Weltmeisterin ist
gerade am Wochenende ein große Last von den
Schultern genommen worden (wie sie selbst sagte),
weil sie die Olympiaqualifikation geschafft hatte (und
sie hätte noch weitere Chancen gehabt)
Selbstverständlich gehört Doping mit nahezu allen Mitteln
bekämpft - aber weltweit wird das längst nicht so ge-
sehen und Sportler des Dopings nur aufgrund eines
Verdachts überführt zu sehen, ist rechtsstaatlicher Hohn.
Das Urteil des CAS in Lausanne ist ebenfalls kein
Beweis für gar nichts - die fühlen sich sehr viel mehr
den unterschiedlichen Interessen verpflichtet und
Rechtsstaatlichkeit ist nur das Mäntelchen, das sie
sich umhängen.